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Nakulapita Sutta

An Nakulapita

Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene unter den Bhagger im Bhesakala Hain im Wildpark beim Aufenthaltsort der Krokodile aufhielt.  Dann begab sich der Haushälter Nakulapita zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:
„Herr, ich bin ein schwacher, alter Mann, betagt, im fortgeschrittenen Alter, zum letzten Lebensabschnitt vorgerückt.  Mein Körper ist gebrechlich und stets kränkelnd.  Und nur selten bekomme ich den Erhabenen und die Mönche, welche den Geist nähren, zu sehen.  Möge der Erhabene mich lehren, möge der Erhabene mich unterweisen für mein langfristiges Heil und Wohl.“

„So ist es, Haushälter.  So ist es.
Der Körper ist gebrechlich, schwächlich und umhüllt.  Denn wer, für diesem Körper sorgend, würde sich auch nur für einen Augenblick wirkliche Gesundheit anmaßen, außer in völliger Torheit?  Somit solltest du dich üben:
‚Auch wenn mein Körper gebrechlich sei, wird mein Geist ungebrechlich sein.’  Auf diese Weise solltest du dich üben."

Dann erhob sich der Haushälter Nakulapita, der sich an den Worten des Erhabenen erfreute und ihnen zustimmte, von seinem Sitz und begab sich - sich vor dem Erhabenen verbeugend und ihn, zu seiner Rechten haltend, umkreisend - zum ehrwürdigen Sariputta.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach der ehrwürdige Sariputta zu ihm:
„Deine Sinnesvermögen sind gereinigt und ruhig, Haushälter, dein Antlitz rein.  Hattest du heute die Gelegenheit ein Gespräch über Dhamma in Anwesenheit des Erhabenen zu hören?"

„Wie könnte es anders sein, Herr?  Erst eben bin ich vom Erhabenen mit dem unsterblichen Ambrosia eines Gesprächs über Dhamma berieselt worden."

„Und wie wurden du vom Erhabenen mit dem unsterblichen Ambrosia eines Gesprächs über Dhamma berieselt?"

„Eben erst begab ich mich zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte ich mich vor ihm und setzte mich zur Seite.  Als ich da saß, sprach ich zum Erhabenen:
‚Herr, ich bin ein schwacher alter Mann, betagt, im fortgeschrittenen Alter, zum letzten Lebensabschnitt vorgerückt.  Mein Körper ist gebrechlich und stets kränkelnd.  Und nur selten bekomme ich den Erhabenen und die Mönche, welche den Geist nähren, zu sehen.  Möge der Erhabene mich lehren, möge der Erhabene mich unterweisen für mein langfristiges Heil und Wohl.’

„,So ist es, Haushälter.  So ist es.
Der Körper ist gebrechlich, schwächlich und umhüllt.  Denn wer, für diesem Körper sorgend, würde sich auch nur für einen Augenblick wirkliche Gesundheit anmaßen, außer in völliger Torheit?  Somit solltest du dich üben:
‚Auch wenn mein Körper gebrechlich sei, wird mein Geist ungebrechlich sein." Auf diese Weise solltest du dich üben.’’  Auf diese Weise wurde ich vom Erhabenen mit dem unsterblichen Ambrosia eines Gesprächs über Dhamma berieselt."

„Aber warum hast du nicht daran gedacht, den Erhabenen so weiter zu befragen:
‚In welcher Weise ist der Körper gebrechlich und der Geist gebrechlich?  Und in welcher Weise ist der Körper gebrechlich, der Geist jedoch ungebrechlich?’"

„Ich würde von weit her kommen, um die Erläuterung dieser Worte des ehrwürdigen Sariputtas zu vernehmen.  Es wäre gut, wenn der ehrwürdige Sariputta selbst mich hinsichtlich ihrer Bedeutung erleuchten würde."

„Dann in diesem Fall, Haushälter, höre sehr aufmerksam zu.  Ich werde sprechen."

„Wie Ihr sagt, Herr", antwortete der Haushälter Nakulapita.

Der ehrwürdige Sariputta sprach:
„Nun, wie ist der Körper gebrechlich und der Geist gebrechlich?

„Es gibt den Fall, in dem ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch - der die Edlen nicht beachtet, in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der redliche  Menschen nicht beachtet, in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist - annimmt, dass Form (der Körper) das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei.
Er ist von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Form oder die Form ist mein.’  Derweil er von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Form und es befallen ihn Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei.
Er ist von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin das Gefühl oder das Gefühl ist mein.’  Derweil er von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich sein Gefühl und es befallen ihn Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgrund seiner Veränderung und Wandels.

„Er nimmt an, dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei.
Er ist von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Wahrnehmung oder die Wahrnehmung ist mein.’  Derweil er von dieser Meinung eingenommen ergriffen ist, verändert und wandelt sich seine Wahrnehmung und es befallen ihn Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt an, dass Gebilde (sankhāra) das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei.
Er ist von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Gebilde oder die Gebilde sind mein.’  Derweil er von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Gebilde und es befallen ihn Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt an, dass Bewusstheit (viññana) das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei.
Er ist von den Gedanken ergriffen:
‚Ich bin die Bewusstheit oder die Bewusstheit ist mein.’  Derweil er von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Bewusstheit und es befallen ihn Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Auf diese Weise, Haushälter, ist der Körper gebrechlich und der Geist gebrechlich.

„Und wie ist der Körper gebrechlich, der Geist jedoch ungebrechlich?

„Es gibt den Fall, in dem ein gut unterwiesener Schüler der Edlen - der die Edlen beachtet, in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, der redliche  Menschen beachtet, in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist - nicht annimmt, dass Form (der Körper) das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei.
Er nimmt nicht an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei.
Er ist nicht von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Form oder die Form ist mein.’  Derweil er nicht von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Form, aber es befallen ihn weder Kummer, Klagen, Schmerz, Gram noch Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt nicht an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei.
Er ist von keinen der Gedanken ergriffen:
‚Ich bin das Gefühl oder das Gefühl ist mein.’  Derweil er nicht von dieser Meinung eingenommen ist, und wandelt sich sein Gefühl, aber es befallen ihn weder Kummer, Klagen, Schmerz, Gram noch Verzweiflung aufgrund seiner Veränderung und Wandels.

„Er nimmt nicht an, dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei.
Er ist nicht von der Meinung eingenommen:
„Ich bin die Wahrnehmung oder die Wahrnehmung ist mein."  Derweil er nicht von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Wahrnehmung, aber es befallen ihn weder Kummer, Klagen, Schmerz, Gram noch Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt nicht an, dass Gebilde das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei.
Er ist nicht von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Gebilde oder die Gebilde sind mein.’  Derweil er nicht von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Gebilde, aber es befallen ihn weder Kummer, Klagen, Schmerz, Gram noch Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Er nimmt nicht an, dass Bewusstheit das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei.
Er ist nicht von der Meinung eingenommen:
‚Ich bin die Bewusstheit oder die Bewusstheit ist mein.’  Derweil er nicht von dieser Meinung eingenommen ist, verändert und wandelt sich seine Bewusstheit, aber es befallen ihn weder Kummer, Klagen, Schmerz, Gram noch Verzweiflung aufgrund ihrer Veränderung und Wandels.

„Auf diese Weise, Haushälter, ist der Körper gebrechlich, aber der Geist ungebrechlich."

So sprach der ehrwürdige Sariputta.  Erfreut, entzückte sich der Haushälter Nakulapita an den Worten des ehrwürdigen Sariputta.

translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu