Bei einer Gelegenheit hielten sich viele ältere Mönche in der Nähe von Varanasi in der Wild-Stätte bei Isipatana auf. Dann verließ der ehrwürdige Channa am späten Nachmittag seine Klausur, nahm seine Schlüssel und begab sich von Stätte zu Stätte, die älteren Mönche auffordernd:
„Mögen die ehrwürdigen Älteren mich ermahnen, mögen die ehrwürdigen Älteren
mich lehren, mögen die ehrwürdigen Älteren mir ein Gespräch über Dhamma geben,
so dass ich das Dhamma erkennen könnte."
Nach diesen Worten sprachen die älteren Mönche zum ehrwürdigen Channa :
Nach diesen Worten sprachen die älteren Mönche zum ehrwürdigen Channa :
„Form, Freund Channa, ist unbeständig.
Gefühl ist unbeständig.
Wahrnehmung ist unbeständig. Gebilde (sankhāra)
sind unbeständig. Bewusstheit (viññana) ist
unbeständig.
Form ist Nicht-Selbst. Gefühl ist
Nicht-Selbst. Wahrnehmung ist
Nicht-Selbst. Gebilde sind
Nicht-Selbst. Bewusstheit ist
Nicht-Selbst.
Alle Gebilde sind unbeständig. Alle
Erscheinungen sind Nicht-Selbst.“
Dann dachte sich der ehrwürdige Channa:
„Form ist unbeständig. Gefühl ist
unbeständig. Wahrnehmung ist
unbeständig. Gebilde sind
unbeständig. Bewusstheit ist
unbeständig.
Form ist Nicht-Selbst. Gefühl ist
Nicht-Selbst. Wahrnehmung ist
Nicht-Selbst. Gebilde sind
Nicht-Selbst. Bewusstheit ist
Nicht-Selbst.
Alle Gebilde sind unbeständig. Alle
Erscheinungen sind Nicht-Selbst.“
Und dennoch lodert mein Geist nicht auf, wird weder zuversichtlich,
standhaft noch befreit (1) in der Auflösung aller Gebilde, dem Loslassen des
ganzen Erworbenen, dem Enden des Begehrens, in Leidenschaftslosigkeit,
Beendigung, Entfesselung.
Stattdessen kommen Erregung und Anhaften auf und mein Geist zieht sich
zurück und ich denke:
‚Aber wer ist dann mein Selbst?’
Dieser Gedanke tritt im Dhamma Sehenden nicht auf. Nun wer könnte mir das Dhamma lehren, damit
ich das Dhamma sehen könnte?"
Dann dachte sich der ehrwürdige Channa:
Dann dachte sich der ehrwürdige Channa:
„Der ehrwürdige Ananda hält sich in Kosambi in Ghositas Park auf. Er wurde vom Lehrer gelobt und wird von
seinem kenntnisreichen Gefährten im heiligen Leben geschätzt. Er ist in der Lage, mir das Dhamma zu lehren,
so dass ich das Dhamma erkennen könnte und ich habe plötzliches Vertrauen in
ihn. Warum gehe ich nicht zum
ehrwürdigen Ananda?"
Somit brachte der ehrwürdige Channa seine Unterkunft in Ordnung, nahm sein seine Gewänder und seine Schüssel und begab sich nach Kosambi, wo sich der ehrwürdige Ananda in Ghositas Park aufhielt. Beim Eintreffen tauschte er höfliche Grüsse mit ihm aus. Nach einem Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzte er sich zur Seite. Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Ananda:
Somit brachte der ehrwürdige Channa seine Unterkunft in Ordnung, nahm sein seine Gewänder und seine Schüssel und begab sich nach Kosambi, wo sich der ehrwürdige Ananda in Ghositas Park aufhielt. Beim Eintreffen tauschte er höfliche Grüsse mit ihm aus. Nach einem Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzte er sich zur Seite. Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Ananda:
„Bei einer Gelegenheit hielten sich viele ältere Mönche in der Nähe von Varanasi in der Wild-Stätte bei Isipatana auf. Dann verließ ich am späten Nachmittag meine Klausur,
nahm meine Schlüssel und begab mich von Stätte zu Stätte, die älteren Mönche
auffordernd:
‚Mögen die ehrwürdigen Älteren mich ermahnen, mögen die ehrwürdigen Älteren
mich lehren, mögen die ehrwürdigen Älteren mir ein Gespräch über Dhamma geben,
so dass ich das Dhamma erkennen könnte.’
„Nach diesen Worten sprachen die älteren Mönche zu mir:
„Nach diesen Worten sprachen die älteren Mönche zu mir:
‚Form, Freund Channa, ist unbeständig.
Gefühl ist unbeständig.
Wahrnehmung ist unbeständig.
Gebilde sind unbeständig.
Bewusstheit ist unbeständig.
Form ist Nicht-Selbst. Gefühl ist
Nicht-Selbst. Wahrnehmung ist
Nicht-Selbst. Gebilde sind
Nicht-Selbst. Bewusstheit ist
Nicht-Selbst.
Alle Gebilde sind unbeständig. Alle
Erscheinungen sind Nicht-Selbst.’
„Dann dachte ich mir:
‚Auch ich denke, Form ist unbeständig.
Gefühl ist unbeständig.
Wahrnehmung ist unbeständig.
Gebilde sind unbeständig.
Bewusstheit ist unbeständig.
Form ist Nicht-Selbst. Gefühl ist
Nicht-Selbst. Wahrnehmung ist
Nicht-Selbst. Gebilde sind
Nicht-Selbst. Bewusstheit ist Nicht-Selbst.
Alle Gebilde sind unbeständig. Alle
Erscheinungen sind Nicht-Selbst.“
Und dennoch lodert mein Geist nicht auf, wird weder zuversichtlich,
standhaft noch befreit in der Auflösung aller Gebilde, dem Loslassen des ganzen
Erworbenen, dem Enden des Begehrens, in Leidenschaftslosigkeit, Beendigung,
Entfesselung.
Stattdessen kommen Erregung und Anhaften auf und mein Geist zieht sich
zurück und ich denke:
‚Aber wer ist dann mein Selbst?’
Dieser Gedanke tritt im Dhamma Sehenden nicht auf. Nun wer könnte mir das Dhamma lehren, damit
ich das Dhamma sehen könnte?’
„Dann dachte ich mir:
„Dann dachte ich mir:
‚Der ehrwürdige Ananda hält sich in Kosambi in Ghositas Park auf. Er wurde vom Lehrer gelobt und wird von
seinem kenntnisreichen Gefährten im heiligen Leben geschätzt. Er ist in der Lage, mir das Dhamma zu lehren,
so dass ich das Dhamma erkennen könnte und ich habe plötzliches Vertrauen in
ihn. Warum gehe ich nicht zum
ehrwürdigen Ananda?
Möge der ehrwürdige Ananda mich ermahnen, möge der ehrwürdige Ananda mich lehren, möge der ehrwürdige Ananda mir ein Gespräch über Dhamma geben, so dass ich das Dhamma sehen könnte.’"
Möge der ehrwürdige Ananda mich ermahnen, möge der ehrwürdige Ananda mich lehren, möge der ehrwürdige Ananda mir ein Gespräch über Dhamma geben, so dass ich das Dhamma sehen könnte.’"
„Dies allein lässt mich erfreut und zufrieden mit ehrwürdigen Channa empfinden, dass er sich öffnet und seine Sturheit fallen lässt. So verleih Gehör, Freund Channa. Du bist in der Lage, das Dhamma zu verstehen."
Dann stieg eine plötzliche, große Verzückung und Freudengefühl im in ehrwürdigen Channa auf bei dem Gedanken:
„Nun auch ich bin in der Lage, das Dhamma zu verstehen!"
„Dies habe ich persönlich, von Angesicht zu Angesicht, vom Erhabenen vernommen, Freund Channa. Die Ermahnung, die er dem Mönch Kaccayanagotta gab (2), habe ich persönlich, von Angesicht zu Angesicht, vom ihm vernommen:
„Dies habe ich persönlich, von Angesicht zu Angesicht, vom Erhabenen vernommen, Freund Channa. Die Ermahnung, die er dem Mönch Kaccayanagotta gab (2), habe ich persönlich, von Angesicht zu Angesicht, vom ihm vernommen:
‚Im Grossen und Ganzen, Kaccayana, stützt sich (1) diese Welt auf einen
Gegensatz, der des Daseins und des Nicht-Daseins.
Wenn man jedoch die Entstehung der Welt, wie es geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis
sieht, erfolgt für jenen kein ‚Nicht-Dasein’ in Bezug auf die Welt.
Wenn man die Beendigung der Welt, wie es geworden ist, mit rechter
Erkenntnis sieht, erfolgt für jenen kein ‚Dasein’ in Bezug auf die Welt.
„‚Im Grossen und Ganzen, Kaccayana, ist diese Welt gebunden an Bindungen,
Anhaften (Ernährung) und Neigungen.
Aber ein solcher verwickelt sich nicht oder haftet nicht an diesen
Bindungen, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstseins, Neigungen oder
Besessenheiten an noch ist er festgelegt auf ‚mein Selbst’.
Er hat keine Ungewissheit oder Zweifel, dass beim Entstehen nur Stress (dukkha) entsteht und beim Vergehen
Stress vergeht. Hierbei ist seine
Kenntnis unabhängig von anderen.
Insofern, Kaccayana, ist rechte Ansicht vorhanden.
„‚‚Alles besteht’ ist ein Extrem.
‚Alles besteht nicht’ ist ein anderes Extrem.
Diese beiden Extreme vermeidend, lehrt der Tathagata das Dhamma der Mitte:
Von Unwissenheit als erforderliche
Bedingung kommen Gebilde (sankhāra).
Von Gebilden als erforderliche Bedingung kommt Bewusstheit (viññana).
Von Bewusstheit als erforderliche
Bedingung kommen Name und
Form.
Von Name und Form als erforderliche
Bedingung kommen die sechs Sinnesträger.
Von den sechs Sinnesträgern
als erforderliche Bedingung
kommt Kontakt.
Von Kontakt als erforderliche
Bedingung kommt Gefühl.
Von Gefühl als erforderliche
Bedingung kommt Begehren.
Von Begehren
als erforderliche
Bedingung kommt Anhaften/Ernährung.
Von Anhaften/Ernährung als erforderliche
Bedingung kommt Werden.
Von Werden als erforderliche
Bedingung kommt Geburt.
Aus Geburt als erforderliche
Bedingung erfolgen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung.
Derart ist die Entstehung dieser ganzen
Fülle an Stress und Leiden.
„‚Nun von dem restlosen Verblassen und der Beendigung genau dieser Unwissenheit kommt die Beendigung von Gebilden.
Von der Beendigung von Gebilden
kommt die Beendigung von
Bewusstheit.
Von der Beendigung von Bewusstheit kommt die Beendigung von Name und Form.
Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger.
Von der Beendigung der sechs Sinnesträger kommt die Beendigung von Kontakt.
Von der Beendigung von Kontakt kommt
die Beendigung von Gefühl.
Von der Beendigung von Gefühl kommt
die Beendigung von Begehren.
Von der Beendigung von Begehren kommt die Beendigung
von Anhaften/Ernährung.
Von der Beendigung von Anhaften/Ernährung kommt die Beendigung von Werden.
Von der Beendigung von Werden kommt die Beendigung von Geburt.
Durch die Beendigung von Geburt erlöschen
Alterung, Tod, Kummer, Klagen,
Schmerz, Gram und Verzweiflung.
Derart ist die
Beendigung dieser ganzen
Fülle an Stress und Leiden.’“
„So ist es, Freund Ananda, für all jene die Freunde wie den ehrwürdigen Ananda im heiligen Leben haben, gutherzig, hilfsbereit, ermahnend und lehrend. Gerade nun, als ich das Dhamma-Lehren des ehrwürdigen Ananda vernahm, wurde das Dhamma von mir durchdrungen."
Anmerkung des Übersetzers:
Absätze in der Vinaya zeigen, dass der ehrwürdige Channa
- offenbar Prinz Siddhatthas Reiter in der Nacht seiner Großen Entsagung -
stolz und verstockt war. Nachdem er ein
Mönch wurde, war er nicht bereit, Unterweisungen von einem der anderen Mönche
zu akzeptieren. (Siehe die Geschichten für Sanghadisesa 12 und Pacittiya 12 in dem Buddhist Monastic Code.)
DN 16 erzählt, wie
der Buddha in der Nacht seines Parinibbana ihm die folgende Brahma-Strafe verhängte:
Er sollte seinen eigenen Wegen gehen, ohne dass ihn jemand lehren oder
verbessern würde. Gemäß Cv.XI schockierte die Nachricht über diese Strafe den
ehrwürdigen Channa derart, dass er in Ohnmacht fiel. Er ging dann in die Abgeschiedenheit und praktizierte
fleißig, bis er Arahantschaft erreichte.
Der ehrwürdige Ananda sagte ihm später, dass seine Erreichung die Strafe
aufgehoben hätte. Diese Lehrrede erzählt
eine andere Version von Channas Sinneswandel.
Anmerkungen
- Alternative Leseweise: beständig.
- Siehe SN 12.15.
- Alternative Leseweise: nimmt als Objekt.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu