Pagine

Haliddakani Sutta

An Haliddakani

Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der ehrwürdige Maha Kaccāna in Avanti beim Fischadlerhorst auf dem steilen Berggipfel aufhielt.  Dann begab sich der Haushälter Haliddakani zu ihm.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Maha Kaccāna:
„Ehrwürdiger Herr, dies wurde vom Erhabenen in Māgandiyas Fragen im Buch der Achter (1) gesagt:

„Das Heim aufgebend,
ohne Gesellschaft lebend,
der Weise,
schafft er keine Vertraulichkeiten
in den Dörfern.
Der sinnlichen Leidenschaften entledigt, frei
von Sehnsucht,
ließe er sich nicht mit Leuten
auf Zänkereien ein."

„Wie ist die genaue Bedeutung dieser kurzen Äußerung des Erhabenen zu verstehen? "

(Der ehrwürdige Maha Kaccāna:)
„Das Form-Element, Haushälter, ist das Heim der Bewusstheit.  Wenn Bewusstheit durch Leidenschaft an das Form-Element gebunden ist, dann heißt es, dass sie daheim lebe.
Das Gefühls-Element ist das Heim der Bewusstheit.  Wenn Bewusstheit durch Leidenschaft an das Gefühls-Element gebunden ist, dann heißt es, dass sie daheim lebe.
Das Wahrnehmungs-Element ist das Heim der Bewusstheit.  Wenn Bewusstheit durch Leidenschaft an das Wahrnehmungs-Element gebunden ist, dann heißt es, dass sie daheim lebe.
Das Gebilde-Element ist das Heim der Bewusstheit.  Wenn Bewusstheit durch Leidenschaft an das Gebilde-Element gebunden ist, dann heißt es, dass sie daheim lebe.

„Und wie lebt man nicht daheim?
Jede Begierde, Leidenschaft, Entzücken, Begehren, Bindung, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstseins, Neigung oder Besessenheit hinsichtlich des Form-Elements:
diese hat der Tathagata aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata nicht daheim verweilt.

„Jede Begierde, Leidenschaft, Entzücken, Begehren, Bindung, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstseins, Neigung oder Besessenheit hinsichtlich des Gefühls-Element:
diese hat der Tathagata aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata nicht daheim verweilt.

„Jede Begierde, Leidenschaft, Entzücken, Begehren, Bindung, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstsein, Neigung oder Besessenheit hinsichtlich des Wahrnehmungs-Element:
diese hat der Tathagata aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata nicht daheim verweilt.

„Jede Begierde, Leidenschaft, Entzücken, Begehren, Bindung, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstseins, Neigung oder Besessenheit hinsichtlich des Gebilde-Element:
diese hat der Tathagata aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata nicht daheim verweilt.

„Jede Begierde, Leidenschaft, Entzücken, Begehren, Bindung, Anhaften, Halsstarrigkeit des Bewusstseins, Neigung oder Besessenheit hinsichtlich des Bewusstheits-Element:
diese hat der Tathagata aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata nicht daheim verweilt.

„Und wie lebt man in Gesellschaft?
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Form-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Laut-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Duft-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Geschmacks-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Tastempfindungs-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Von einem, der an die Zerstreuung der Gesellschaft der Geistobjekts-Motive gebunden ist, heißt es, dass er in Gesellschaft lebe.
Auf diese Weise lebt man in Gesellschaft.

„Und wie lebt man ohne Gesellschaft?
Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Form-Motive aufgegeben, seine Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Laut-Motive aufgegeben, seine Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Duft-Motive aufgegeben, seine Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Geschmacks-Motive aufgegeben, seine Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Tastempfindungs-Motive aufgegeben, seine Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Der Tathagata hat das Gebunden Sein an die Zerstreuung der Gesellschaft der Geistobjekts-Motive aufgegeben, ihre Wurzel zerstört, wie einem Baumstumpf der Palmyrapalme gleichgemacht, der Entwicklungsbedingungen beraubt, nicht mehr für künftiges Entstehen bestimmt.
Daher heißt es, dass der Tathagata ohne Gesellschaft lebt.

„Und wie ist man in Dörfern vertraulich?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person in Gemeinschaft mit Haushältern verweilt.  Sich gemeinsam mit ihnen erfreuend, gemeinsam mit ihnen trauernd, glücklich, wenn sie glücklich sind, traurig wenn sie traurig sind, nimmt er jede ihrer entstanden Geschäftsangelegenheiten als seine eigene Pflicht an.
Auf diese Weise ist man in Dörfern vertraulich.

„Und wie ist man in Dörfern nicht vertraulich?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person nicht in Gemeinschaft mit Haushältern verweilt.  Sich nicht gemeinsam mit ihnen erfreuend, nicht gemeinsam mit ihnen trauernd, nicht glücklich, wenn sie glücklich sind, nicht traurig wenn sie traurig sind, nimmt er keine ihrer entstanden Geschäftsangelegenheiten als seine eigene Pflicht an.
Auf diese Weise ist man in Dörfern nicht vertraulich.

„Und wie ist man der sinnlichen Leidenschaften nicht entledigt?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person nicht frei von Leidenschaft für sinnliche Vergnügen ist, nicht frei von Begierde, nicht frei von Liebe, nicht frei von Durst, nicht frei von Fieber, nicht frei von Begehren nach sinnlichen Vergnügen ist.
Auf diese Weise ist man der sinnlichen Leidenschaften nicht entledigt.

„Und wie ist man der sinnlichen Leidenschaften entledigt?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person frei von Leidenschaft für sinnliche Vergnügen ist, frei von Begierde, frei von Liebe, frei von Durst, frei von Fieber, frei von Begehren nach sinnlichen Vergnügen ist.
Auf diese Weise ist man der sinnlichen Leidenschaften entledigt.

„Und wie hat man Sehnsüchte?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person denkt:
‚Möge Form zukünftig derart sein.  
Möge Gefühl zukünftig derart sein.  
Möge Wahrnehmung zukünftig derart sein.  
Mögen Gebilde zukünftig derart sein.  
Möge Bewusstheit zukünftig derart sein.’
Auf diese Weise hat man Sehnsüchte.

„Und wie ist man frei von Sehnsüchten?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person nicht denkt:
‚Möge Form zukünftig derart sein.  
Möge Gefühl zukünftig derart sein.  
Möge Wahrnehmung zukünftig derart sein.  
Mögen Gebilde zukünftig derart sein.  
Möge Bewusstheit zukünftig derart sein.’ 
Auf diese Weise ist man frei von Sehnsüchten.

„Und wie lässt man sich mit Leuten auf Zänkereien ein?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person der Urheber solcher Rede ist:
‚Verstehst Du diese Lehre und Ordensschulung?  Ich bin jener, der diese Lehre und Ordensschulung versteht.  Wie könntest du diese Lehre und Ordensschulung verstehen?  Du übst dich verkehrt.  Ich übe mich richtig.  Was zuerst gesagt werden sollte, hast du zuletzt gesagt. Was zuletzt gesagt werden sollte, hast du als zuerst gesagt.  Ich bin beständig.  Du bist es nicht.  Worüber du so lange nachgedacht hast, wurde widerlegt.  Deine Lehre wurde umgestoßen.  Du bist besiegt.  Geh und versuche, deine Doktrin zu retten oder dich rauszuwinden, wenn du kannst!’
Auf diese Weise lässt man sich mit Leuten auf Zänkereien ein.

 „Und wie lässt man sich nicht mit Leuten auf Zänkereien ein?
Es gibt den Fall, in dem eine bestimmte Person nicht der Urheber solcher Rede ist:
‚Verstehst Du diese Lehre und Ordensschulung?  Ich bin jener, der diese Lehre und Ordensschulung versteht.  Wie könntest du diese Lehre und Ordensschulung verstehen?  Du übst dich verkehrt.  Ich übe mich richtig.  Was zuerst gesagt werden sollte, hast du zuletzt gesagt.  Was zuletzt gesagt werden sollte, hast du als zuerst gesagt.  Ich bin beständig.  Du bist es nicht.  Was du so lange durchdacht hast, wurde widerlegt.  Deine Lehre wurde zurückgewiesen.  Du bist besiegt.  Geh und versuche, deine Doktrin zu retten oder dich rauszuwinden, wenn du kannst!’
Auf diese Weise lässt man sich nicht mit Leuten auf Zänkereien ein.

„Nun, Haushälter, dies wurde vom Erhabenen in Māgandiyas Fragen im Buch der Achter gesagt:

„Die Heimstätte aufgebend,
ohne Gesellschaft lebend,
der Weise,
schafft er keine Vertraulichkeiten
in den Dörfern.
Der sinnlichen Leidenschaften entledigt, frei
von Sehnsucht,
ließe er sich nicht mit Leuten
auf Zänkereien ein."


„Auf diese Weise ist die genaue Bedeutung dieser kurzen Äußerung des Erhabenen zu verstehen."


Anmerkungen



translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu