Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Nalanda im
Pavarika Mangohain auf. Dann begab sich Asibandhakaputta,
der Vorsteher, ein Schüler des Nigantha, zum Erhabenen. Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und
setzte sich zur Seite. Als er da saß,
sprach der Erhabene zu ihm:
„Vorsteher, wie lehrt Nigantha Nataputta seinen Schülern das Dhamma?"
„Nigantha Nataputta lehrt seinen Schülern das Dhamma in dieser Weise, Herr:
„Nigantha Nataputta lehrt seinen Schülern das Dhamma in dieser Weise, Herr:
‚All jene, die Leben nehmen, sind für einen Zustand der Entbehrung bestimmt,
sind für die Hölle bestimmt.
All jene, die stehlen (Nicht-Gegebenes nehmen), sind für einen Zustand der
Entbehrung bestimmt, sind für die Hölle bestimmt.
All jene, die der Unzucht frönen, sind für einen Zustand der Entbehrung
bestimmt, sind für die Hölle bestimmt.
All jene, die lügen, sind für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, sind
für die Hölle bestimmt. Wie auch immer
man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der Wiedergeburt) geführt.
In dieser Weise lehrt Nigantha Nataputta seinen Schülern das Dhamma.’"
„Wenn dies wahr wäre:
‚Wie auch immer man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der
Wiedergeburt) geführt’, dann wäre, Nigantha Nataputtas Worten gemäß, niemand
für einen Zustand der Entbehrung, für die Hölle bestimmt.
„Was denkst du, Vorsteher? Wenn ein
Mann Leben nimmt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht
damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht, ist welche Zeit länger:
die Zeit, die er damit verbringt, Leben zu nehmen oder die Zeit, die er
nicht damit verbringt, Leben zu nehmen?“
„Wenn ein Mann Leben nimmt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht,
„Wenn ein Mann Leben nimmt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht,
dann ist die Zeit, die er damit verbringt, Leben zu nehmen, geringer und
die Zeit, die er nicht damit verbringt, Leben zu nehmen, sicherlich länger.
Wenn dies wahr wäre:
‚Wie auch immer man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der
Wiedergeburt) geführt’, dann wäre, Nigantha Nataputtas Worten gemäß, niemand
für einen Zustand der Entbehrung, für die Hölle bestimmt.“
„Was denkst du, Vorsteher? Wenn ein
Mann stielt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht
damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht, ist welche Zeit länger:
die Zeit, die er damit verbringt zu stehlen oder die Zeit, die er nicht
damit verbringt zu stehlen?“
„Wenn ein Mann stielt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die
er nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht,
dann ist die Zeit, die er damit verbringt zu stehlen, geringer und die Zeit,
die er nicht damit verbringt zu stehlen, sicherlich länger.
Wenn dies wahr wäre:
‚Wie auch immer man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der
Wiedergeburt) geführt’, dann wäre, Nigantha Nataputtas Worten gemäß, niemand
für einen Zustand der Entbehrung, für die Hölle bestimmt.“
„Was denkst du, Vorsteher? Wenn ein
Mann der Unzucht frönt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er
nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht, ist welche Zeit länger:
die Zeit, die er damit verbringt, der Unzucht zu frönen oder die Zeit, die
er nicht damit verbringt, der Unzucht zu frönen?“
„Wenn ein Mann der Unzucht frönt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die
er und die er nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht,
dann ist die Zeit, die er damit verbringt, Unzucht zu frönen, geringer und
die Zeit, die er nicht damit verbringt, Unzucht zu frönen, sicherlich länger.
Wenn dies wahr wäre:
‚Wie auch immer man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der
Wiedergeburt) geführt’, dann wäre, Nigantha Nataputtas Worten gemäß, niemand
für einen Zustand der Entbehrung, für die Hölle bestimmt.“
„Was denkst du, Vorsteher? Wenn ein
Mann lügt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht damit
verbringt, ob bei Tag oder Nacht, ist welche Zeit länger:
die Zeit, die er damit verbringt zu lügen oder die Zeit, die er nicht damit
verbringt zu lügen?"
„Wenn ein Mann lügt, dann unter Berücksichtigung der Zeit, die er und die er nicht damit verbringt, ob bei Tag oder Nacht,
dann ist die Zeit, die er damit verbringt zu lügen geringer und die Zeit,
die er nicht damit verbringt zu lügen, sicherlich länger.
Wenn dies wahr wäre:
‚Wie auch immer man häufig verweilt, dadurch wird man (zu einem Zustand der
Wiedergeburt) geführt’, dann wäre, Nigantha Nataputtas Worten gemäß, niemand
für einen Zustand der Entbehrung, für die Hölle bestimmt.“
„Es gibt es den Fall, Vorsteher, in dem ein bestimmter Lehrer diese Lehrmeinung,
diese Ansicht hat:
‚Wer auch immer Leben nimmt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für die Hölle bestimmt.
‚Wer auch immer Leben nimmt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für die Hölle bestimmt.
Wer auch immer stielt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für
die Hölle bestimmt.
Wer auch immer der Unzucht frönt, ist für einen Zustand der Entbehrung
bestimmt, für die Hölle bestimmt.
Wer auch immer lügt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für die
Hölle bestimmt.’
„Ein Schüler hat Vertrauen in diesen Lehrer und denkt sich:
‚Unser Lehrer hat diese Lehrmeinung, diese Ansicht:
‚Wer auch immer Leben nimmt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt,
für die Hölle bestimmt.’ Nun auch ich
habe Lebewesen getötet. Auch ich bin für
einen Zustand der Entbehrung bestimmt, bin für die Hölle bestimmt.’ Er hält an dieser Ansicht fest. Wenn er diese Lehrmeinung nicht aufgibt,
diesen Geisteszustand nicht aufgibt, diese Ansicht nicht loslässt, dann wird
er, wie weggerafft, somit in der Hölle sein.
„(Er denkt sich:)
‚Unser Lehrer hat diese Lehrmeinung, diese Ansicht:
‚Wer auch immer stielt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für
die Hölle bestimmt’ Nun auch ich habe
gestohlen. Auch ich bin für einen
Zustand der Entbehrung bestimmt, bin für die Hölle bestimmt.’ Er hält an dieser Ansicht fest. Wenn er diese Lehrmeinung nicht aufgibt,
diesen Geisteszustand nicht aufgibt, diese Ansicht nicht loslässt, dann wird
er, wie weggerafft, somit in der Hölle sein.
„(Er denkt sich:)
‚Unser Lehrer hat diese Lehrmeinung, diese Ansicht:
‚Wer auch immer der Unzucht frönt, ist für einen Zustand der Entbehrung
bestimmt, für die Hölle bestimmt.’ Nun
auch ich habe der Unzucht gefrönt. Auch
ich bin für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, bin für die Hölle bestimmt.’ Er hält an dieser Ansicht fest. Wenn er diese Lehrmeinung nicht aufgibt,
diesen Geisteszustand nicht aufgibt, diese Ansicht nicht loslässt, dann wird
er, wie weggerafft, somit in der Hölle sein.
„(Er denkt sich:)
‚Unser Lehrer hat diese Lehrmeinung, diese Ansicht:
‚Wer auch immer lügt, ist für einen Zustand der Entbehrung bestimmt, für
die Hölle bestimmt.’ Nun auch ich habe gelogen. Auch ich bin für einen Zustand der Entbehrung
bestimmt, bin für die Hölle bestimmt.’ Er
hält an dieser Ansicht fest. Wenn er
diese Lehrmeinung nicht aufgibt, diesen Geisteszustand nicht aufgibt, diese
Ansicht nicht loslässt, dann wird er, wie weggerafft, somit in der Hölle sein.
„Es gibt es den Fall, Vorsteher, in dem ein Tathagata in der Welt erscheint, würdig und recht selbst erwacht, vollendet
in der klaren Kenntnis und im Verhalten, vollkommen, ein Kenner der Welt,
unübertroffener Meister derer, die bereit sind gebändigt zu werden, Lehrer der
Menschen und göttlichen Wesen, erwacht, erhaben.
In verschiedener Weise bemängelt und tadelt er Leben zu nehmen und sagt:
‚Unterlasst es, Leben zu nehmen.’
Er bemängelt und tadelt zu stehlen und sagt:
‚Unterlasst es zu stehlen.’
Er bemängelt und tadelt der Unzucht zu frönen und sagt:
‚Unterlasst es, der Unzucht zu frönen.’
Er bemängelt und tadelt zu lügen und sagt:
‚Unterlasst es zu lügen.’
„Ein Schüler hat Vertrauen in diesen Lehrer und sinnt nach:
‚In vielerlei Weise bemängelt und tadelt der Erhabene Leben zu nehmen und
sagt:
‚Unterlasst es, Leben zu nehmen.’
Nun auch ich habe Lebewesen getötet im kleinen oder großen Maß. Das
war nicht richtig. Das war nicht
gut. Aber wenn ich nun aus diesem Grund
reumütig werde, wird meine schlechte Tat dadurch nicht rückgängig gemacht.’
Somit, in dieser Weise nachdenkend, kehrt er sich nun vom Leben Nehmen ab und
enthält sich zukünftig, Leben zu nehmen. Auf diese Weise kommt es zum
Aufgeben jener schlechten Tat. Auf diese Weise kommt es zum Überwinden jener
schlechten Tat.
„(Er sinnt nach:)
‚In vielerlei Weise bemängelt und tadelt der Erhabene zu stehlen und sagt:
‚Unterlasst es zu stehlen.’
Nun auch ich habe gestohlen im kleinen oder großen Maß. Das war nicht
richtig. Das war nicht gut. Aber wenn ich nun aus diesem Grund reumütig
werde, wird meine schlechte Tat dadurch nicht rückgängig gemacht.’
Somit, in dieser Weise nachdenkend, kehrt er sich nun vom Stehlen ab und enthält
sich zukünftig zu stehlen. Auf diese Weise kommt es zum Aufgeben jener
schlechten Tat. Auf diese Weise kommt es zum Überwinden jener schlechten
Tat.
„(Er sinnt nach:)
‚In verschiedener Weise bemängelt und tadelt der Erhabene der Unzucht zu
frönen und sagt:
‚Unterlasst es, der Unzucht zu frönen.’
Nun auch ich habe der Unzucht gefrönt im kleinen oder großen Maß. Das
war nicht richtig. Das war nicht
gut. Aber wenn ich nun aus diesem Grund
reumütig werde, wird meine schlechte Tat dadurch nicht rückgängig gemacht.’
Somit, in dieser Weise nachdenkend, kehrt er sich nun vom Unzucht Frönen ab
und enthält sich zukünftig, Unzucht zu frönen. Auf diese Weise kommt es
zum Aufgeben jener schlechten Tat. Auf diese Weise kommt es zum
Überwinden jener schlechten Tat.
„(Er sinnt nach:)
‚In vielerlei Weise bemängelt und tadelt der Erhabene zu lügen und sagt:
‚Unterlasst es zu lügen.’
Nun auch ich habe gelogen im kleinen oder großen Maß. Das war nicht
richtig. Das war nicht gut. Aber wenn ich nun aus diesem Grund
reumütig werde, wird meine schlechte Tat dadurch nicht rückgängig gemacht.’
Somit, in dieser Weise nachdenkend, kehrt er sich nun vom Lügen ab und enthält
sich zukünftig zu lügen. Auf diese Weise
kommt es zum Aufgeben jener schlechten Tat. Auf diese Weise kommt es zum
Überwinden jener schlechten Tat.
„Nachdem er sich vom Leben Nehmen abgekehrt hat, enthält er sich, Leben zu
nehmen.
Nachdem er sich vom Stehlen abgekehrt hat, enthält er sich zu
stehlen.
Nachdem er sich vom Unzucht Frönen abgekehrt hat, enthält er sich der
Unzucht.
Nachdem er sich vom Lügen Erzählen abgekehrt hat, enthält er sich zu lügen.
Nachdem er sich von entzweiender (verleumderische) Rede abgekehrt hat,
enthält er sich der entzweienden Rede.
Nachdem er sich von grobe Rede abgekehrt hat, enthält er sich der groben Rede.
Nachdem er sich von Geschwätz abgekehrt hat, enthält er sich des
Geschwätzes. Nachdem er sich von der Begehrlichkeit abgekehrt hat, er
wird unhabgierig.
Nachdem er sich von Übelwollen und Abneigung abgekehrt hat, hat er ein
unböswilliges Herzen.
Nachdem er sich von falschen Ansichten abgekehrt hat, hat er rechte Ansichten.
„Jener Schüler der Edlen, Vorsteher - ohne Begehren, ohne Übelwollen, unverblendet,
wissensklar und achtsam - durchdringt fortwährend die erste Richtung (den
Osten) mit einem von Wohlwollen (metta) durchtränkten
Bewusstsein, sowie die zweite, die dritte, die vierte Richtung. So
durchdringt er fortwährend oben, unten und rundherum, überall und in jeder
Hinsicht den allumfassenden Kosmos mit einem von Wohlwollen durchtränkten
Bewusstsein - reichlich, weit reichend, unermesslich, frei von Feindseligkeit,
frei von Böswilligkeit.
Gleich wie ein kräftiger Muschelhorn-Trompeter ohne Mühe in die vier Richtungen
kundtun kann,
in gleicher Weise bleibt, wenn die Bewusstsein-Befreiung durch Wohlwollen derart
entfaltet wird, derart gepflegt wird, jede beliebige Tat, die im begrenzten
Maße getan wurde, nicht länger erhalten, nicht länger bestehen.
„Jener Schüler der Edlen, Vorsteher - ohne Begehren, ohne Übelwollen,
unverblendet, wissensklar und achtsam - durchdringt fortwährend die erste
Richtung mit einem von Mitgefühl durchtränkten Bewusstsein sowie die zweite,
sowie die dritte, sowie die vierte. So durchdringt er fortwährend oben,
unten und rundherum, überall und in jeder Hinsicht den allumfassenden Kosmos
mit einem von Mitgefühl durchtränkten Bewusstsein - reichlich, weit reichend,
unermesslich, frei von Feindseligkeit, frei von Böswilligkeit.
Gleich wie ein kräftiger Muschelhorn-Trompeter ohne Mühe in die vier
Richtungen kundtun kann,
in gleicher Weise bleibt, wenn die Bewusstsein-Befreiung durch Mitgefühl derart
entfaltet wird, derart gepflegt wird, jede beliebige Tat, die im begrenzten
Maße getan wurde, nicht länger erhalten, nicht länger bestehen.
„Jener Schüler der Edlen, Vorsteher - ohne Begehren, ohne Übelwollen,
unverblendet, wissensklar und achtsam - durchdringt fortwährend die erste
Richtung mit einem von Freude durchtränkten Bewusstsein sowie die zweite, sowie
die dritte, sowie die vierte. So durchdringt er fortwährend oben, unten
und rundherum, überall und in jeder Hinsicht den allumfassenden Kosmos mit
einem von Freude durchtränkten Bewusstsein - reichlich, weit reichend,
unermesslich, frei von Feindseligkeit, frei von Böswilligkeit.
Gleich wie ein kräftiger Muschelhorn-Trompeter ohne Mühe in die vier
Richtungen kundtun kann,
in gleicher Weise bleibt, wenn die Bewusstsein-Befreiung durch Freude derart
entfaltet wird, derart gepflegt wird, jede beliebige Tat, die im begrenzten
Maße getan wurde, nicht länger erhalten, nicht länger bestehen.
„Jener Schüler der Edlen, Vorsteher - ohne Begehren, ohne Übelwollen,
unverblendet, wissensklar und achtsam - durchdringt fortwährend die erste
Richtung mit einem von Gleichmut durchtränkten Bewusstsein sowie die zweite,
sowie die dritte, sowie die vierte. So durchdringt er fortwährend oben,
unten und rundherum, überall und in jeder Hinsicht den allumfassenden Kosmos
mit einem von Gleichmut durchtränkten Bewusstsein - reichlich, weit reichend,
unermesslich, frei von Feindseligkeit, frei von Böswilligkeit.
Gleich wie ein kräftiger Muschelhorn-Trompeter ohne Mühe in die vier
Richtungen kundtun kann,
in gleicher Weise bleibt, wenn die Bewusstsein-Befreiung durch Gleichmut derart
entfaltet wird, derart gepflegt wird, jede beliebige Tat, die im begrenzten
Maße getan wurde, nicht länger erhalten, nicht länger bestehen.
Nach diesen Worten sagte Asibandhakaputta, der Vorsteher, der Schüler der
Nigantha, zum Erhabenen:
„Großartig, Herr. Großartig!
Als ob er aufrecht stellen würde, was umgestürzt war, enthüllen würde,
was verborgen war, dem Verloren den Weg zeigen würde
oder eine Lampe in die Dunkelheit tragen würde, so dass jene mit Augenlicht
Formen sehen könnten,
in gleicher Weise hat der Erhabene - durch viele Denkweisen - das Dhamma
klar gemacht.
Wir nehmen Zuflucht beim Erhabenen, im Dhamma und in der Mönchsgemeinschaft.
Möge der Erhabene sich an mich als einen Laiengetreuen erinnern, der von diesem
Tag an Zuflucht genommen hat, fürs Leben."
Anmerkung des Übersetzers:
Obwohl die Jains, wie die Buddhisten, eine Doktrin der
moralischen Folgen von Handlungen lehren, unterscheiden sich die Lehren der
beiden Traditionen in vielen wichtigen Details. Diese Rede weist auf zwei der wichtigsten
Punkte hin, in denen die buddhistische Lehre unterscheidend ist: ihr
Verständnis für die Komplexität des kammischen Verlaufs und ihre Anwendung
dieses Verständnisses auf die Psychologie des Lehrens.
Der Buddha zeigt, dass eine vereinfachte, fatalistische
Sichtweise des kammischen Verlaufs logisch folgewidrig ist und auch zu
unglücklichen Folgen für jede Person führt, die auf Grund ihres schlechten Kammas
daran glaubt.
Die eigentliche Komplexität des Kamma ermöglicht jedoch
einen Weg, in dem vergangene schlechte Taten überwunden werden können: durch das
Unterlassen des Schlechten jetzt und in der Zukunft und durch die Entfaltung eines
weitreichenden Geisteszustands des Wohlwollens, Mitgefühls, Freude und
Gleichmuts. In einem solchen weitreichenden
Geisteszustand zählen die unvermeidbaren Folgen vergangener schlechten Taten als
fast nichts. Der Buddha zeigt auch, wie
seine Methode des Lehrens besser als die der Jains, insofern sie tatsächlich helfen
kann, den Geist von schwächenden Schuld- und Reuegefühlen zu befreien und zur
Überwindung von vergangenem Kamma zu führen .
Für eine ausführlichere Erörterung über die Komplexität des kammischen Prozess, siehe "Kamma and the Ending of Kamma" in The Wings to Awakening.
Für eine ausführlichere Erörterung über die Komplexität des kammischen Prozess, siehe "Kamma and the Ending of Kamma" in The Wings to Awakening.
translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu